E-Gitarren-Reparatur: Wenn sich die Kabel verabschieden

Vor mittlerweile mehreren Jahren habe ich mir für einen Hunderter eine gebrauchte Ibanez GRG 270B (Gio-Reihe) gekauft. Die Qualität des Instruments ist nicht gerade die beste, aber das ist nicht das eigentliche Problem. Es haben sich nun einige Kabel der Tonabnehmer gelöst und wie ich es dann herausfand, fehlte auch ein Kondensator und der Lautstärkeregler hat gar nicht funktioniert, was mich aber bisher nicht gestört hat, da ich die Gitarre sowieso immer voll aufgedreht hätte 😀 …

Wie unschwer auf dem Foto zu erkennen ist, haben sich einige Kabel, die ab Werk schon top verlötet gewesen sind, komplett gelöst. Ein Blick in meine andere Gitarre hat mir nicht wirklich weiter geholfen, da es deutliche Unterschiede bzgl. der Anzahl und Farben der Kabel gab.

Also muss man sich erst einmal einen Schaltplan besorgen. Diesen fand ich zum Glück in einem Forum (den richtigen Link finde ich gerae nicht mehr, hier gibt es aber soweit ich gesehen habe den gleichen Plan: https://www.musiker-board.de/attachments/ibanez_rg370-gif.83488/), zumindest passte er einigermaßen, da ich leider keinen für genau mein Gitarrenmodell gefunden habe. Da es in der Gitarre nicht besonders übersichtlich zu geht und der Platz begrenzt ist, habe ich auf dem gefundenen Schaltplan alle Kabel, die noch korrekt verbunden waren, rot weggestrichen. So bleiben am Ende nur noch die neu zu verlötenden Kabel über. Ebenfalls habe ich mir die teils zusammengeführten Kabel eines Tonabnehmers entsprechend der Farbe des Kabelschlauchs in der Gitarre markiert (rot, grün und weiß). Das macht die Arbeit etwas einfacher.

Ein Blick in den Schaltplan zeigte allerdings, wie schon erwähnt, dass ein Bauteil komplett fehlte. In anderen Schaltplänen kommt dieses hingegen gar nicht vor. Es handelt sich um einen Kondensator (auf dem Schaltplan mit der „331“), der an den Volume-Poti angelötet wird. Da es aber in meiner anderen, ebenfalls sehr günstigen Klampfe aus der Gio-Reihe, vorhanden ist, habe ich mich dafür entschieden es zu versuchen und das Teil aufzutreiben. Dieses Teil online ausfindig zu machen war gar nicht so einfach. Ich habe auf Ebay einige Anzeigen gefunden, bei denen ich mir aber nicht sicher gewesen bin, ob ich am Ende wirklich das passende Teil erhalte. Dort gab es zwar immer direkt einen ganzen Haufen davon für relativ kleines Geld, aber um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich einen einzigen Kondensator bei einem besser beschriebenen Angebot eines richtigen Händlers für Musikinstrumente für den gleichen Preis gekauft.

Falls jemand also den passenden Kondensator für den Volume-Poti bei einer Ibanez-Gitarre sucht, mit dem es auf jeden Fall funktioniert, so wird man bei „meinlshop“ fündig: https://www.meinlshop.de/de/ibanez/ersatzteile/e-gitarren/kondensatoren/kondensator-fuer-volumenpoti-capacitor-ceramic-330pf-3cp1j331

Man sollte sich nicht von den Zahlen 330 und 331 beirren lassen, es ist auf jeden Fall das richtige Bauteil und auf dem Kondensator selber steht auch „331“. Da das Ding sogar ausdrücklich für Ibanez-Gitarren angeboten wird, kann damit eigentlich nichts schief gehen. Lediglich der Versand von 3 € für einen Artikel, der nicht mal einen Euro kostet, ist etwas ärgerlich. Aber immerhin kam der Artikel trotzdem sicher verpackt in einem kleinen Karton an. Ich hätte eher mit einem normalen Brief gerechnet 😀

Edit: Wie ich nun nach noch etwas Recherche herausgefunden habe, ist der Kondensator nicht für die Lautstärkeregulierung nötig, weshalb es ihn auch nicht in jeder Gitarre gibt, sondern dieser ist nur für den Erhalt der Höhen beim „Leiser machen“ notwendig. Wenn man mehr Informationen dazu haben will, wird man in diesem Forenbeitrag fündig. Man lernt immer etwas dazu, wenn man sich mit etwas mal mehr als 10 Minuten beschäftigt 😀

Das Ergebnis sieht nun so aus und nach Jahren kann ich nun auch die Lautstärke regeln:

 

Tobias Langner

Tobias Langner

Ich arbeite seit mehreren Jahren als Software-Release-Manager, zuvor als IT-Administrator, bin ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration und Studium-"Pausierer" an der FernUni Hagen. Achtung: Für die Richtigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen, Skripte, etc. übernehme ich keine Gewähr. Deren Nutzung geschieht ausdrücklich auf eigene Gefahr!

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