Mit der Weboberfläche von Routern zur Konfiguration ist das heutzutage immer noch so eine Sache. Als Notfall-Internetzugang per LTE für eine Außenstelle sollte ein LANCOM 1780EW-4G herhalten, von dem auch noch ein funktionsfähiges Modell mit LTE-Anbindung im Einsatz ist. Allerdings wollte die Konfiguration einfach nicht gelingen.
Leider war auf dem ausgegrabenen Modell noch eine viel ältere Firmware als auf dem noch im Einsatz befindlichen Gerät aufgespielt. Mit dieser Firmware funktionierte schon mal gar nichts so richtig. Der Wizard schien irgendwie nur die Hälfte der erforderlichen Daten anzulegen. Es fehlten anscheinend auch die Standardzugangsdaten für den APN des Mobilfunkanbieters. Da die Firmware eh zu alt gewesen ist, habe ich bei Lancom dann erst einmal die aktuellste Version aufgetrieben. Tatsächlich gibt es für das Gerät noch aktuelle Firmware-Versionen. Für das WWAN-Modul gibt es eine eigene Firmware, die habe ich dann auch noch eingespielt. Allerdings war hier nun die Firmware-Version aktueller als auf dem laufenden Router und einige Menüpunkte sind verschwunden oder neu hinzugekommen, was aber an sich kein Problem sein durfte, da keines der für den Mobilfunk nötigen Menüs grundlegend anders aussah.
Also habe ich, da es auch hier mit dem Wizard nicht hinhauen wollte, alles so konfiguriert und alle erdenklichen Profile so angelegt, wie es auf dem funktionsfähigen Router eingestellt ist. Zuvor habe ich das Ding sicherheitshalber komplett resettet. Ich bin dann Seite für Seite der Webkonfigurationsoberfläche durchgegangen bis die Einstellungen gleich vorgenommen waren wie auf dem funktionierenden Router. Laut dem Syslog hatte sich der Router auch bereits erfolgreich in das Netz des Providers eingebucht. Allerdings gab es einfach keinen Aufbau der Internetverbindung und das 4G-Lämpchen am Router blieb rot. Im Syslog gab es eine Meldung, die sich ungefähr wie folgt las: „WWAN: No Route for profile INTERNET“. Das Profil welches vorgesehen war, hieß aber eigentlich „INET_WWAN“. Naja alles rumkonfigurieren half nichts. Also hat der Support eine neue Konfigurationsdatei mit Hilfe des Lan-Konfig-Tools erstellt und eingespielt und siehe da, es funktioniert. Allerdings hat man mir gesagt, dass an sich nichts falsch konfiguriert gewesen ist. Immerhin haben die auch gut eine Stunde herumgerätselt.
Das Fazit für mich ist, dass gerade bei Business-Routern die GUI, vor allen Dingen die Weboberflächen, zum Konfigurieren immer noch absolut unbrauchbar sind! Hier kann man einfach irgendwelche Verknüpfungen von Profilen an die nicht richtig konfigurieren, sodass es unmöglich ist den Fehler zu beheben. Einen ähnlichen Spaß hatte ich schon einmal vor einigen Jahren mit einer ASA von Cisco. Wer auch immer so einen Rotz als Adminoberfkäche programmiert und dann auch noch auf die Kunden loslässt sollte nochmal bei Null anfangen.