Vor einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem geeigneten Router, für den Betrieb hinter dem alten Kabelmodem (Cisco EPC3208) von Unitymedia, bei Bereitstellung einer 120 MBit-Leitung. Diese hatte ich mir aufschwatzen lassen, aber wegen Umzug dann doch wieder gekündigt. Da ich nun seit Januar kein Kabel-Kunde mehr bin, hat sich das Thema für mich erledigt. Eventuell hilft es aber jemand anderem weiter.
Dieses Cisco-Modem ist gemeint:
Warum überhaupt einen eigenen Router und nicht einen von Unitymedia benutzen?
– das Mieten einer FritzBox/Router von Unitymedia empfand ich als zu teuer
– bzgl. der anderen Router hatte ich nur negatives gelesen
– wenn ich mich recht erinnere, ließ sich Unitymedia sogar das Freischalten der WLAN-Funktionalität bei deren Routern bezahlen
Das wichtigste Kriterium bei der Routerauswahl:
Im Fall einer solch hohen Bandbreite ist die WAN-Tauglichkeit des Routers am wichtigsten. Hierbei muss auf den Wert des „WAN-Throughput“, auch „WAN-To-LAN-Throughput“ oder „LAN-To-WAN-Throughput“ genannt, geachtet werden. Der Wert ist leider meistens nicht großartig beworben, somit muss man schon mal etwas forschen.
Da die Firewall des Routers permanent mit dem Umnatten der ankommenden und abgehenden Pakete in und aus dem Internet beschäftigt ist, muss die CPU des Routers das Natting schnell genug hinbekommen.
Dementsprechend ist der WAN-Throughput von der Rechenleistung des Routers abhängig. Deshalb schaffen z. B. alte FritzBoxen den Datendurchsatz einer 120 MBit-Leitung nicht. Aufgrund der Auslastung können diese dann sogar ganz einknicken und es kommt zu Aussetzern, auch im internen Netz.
Hier kann man solche Aussetzer sehen, als ich einen Ping zu einer Adresse im Internet laufen ließ und parallel eine große Datei heruntergeladen habe, wodurch die FritzBox an ihre Leistungsgrenze kam:
Allerdings hat die FritzBox 7170 am 50 MBit-Anschluss schon recht viel geleistet:
Zum Vergleich habe ich nochmal einen Speedtest nur mit Cisco-Modem herausgekramt:
Bei alten FritzBoxen muss zusätzlich noch geprüft werden, ob diese „Internet über LAN 1“ unterstützen. Da eine FritzBox kein klassischer Router ist, sondern viele Geräte, unter anderem Router und DSL-Modem, kombiniert, gibt es statt des WAN-Ports den DSL-Port. Dieser ist aber beim Einsatz als klassischer Router unbrauchbar. Durch die Einstellung „Internet über LAN 1“ hat AVM in den Boxen eine Funktion eingebaut um den LAN 1- bzw. LAN A-Port in einen WAN-Port umzuwandeln. Alle aktuelleren Modelle sollten diese Funktion unterstützen.
WAN-Throughput-Werte verschiedener FritzBox-Modelle:
https://www.kdgforum.de/viewtopic.php?f=67&t=3221
WAN-Throughput-Werte verschiedener Router:
https://www.smallnetbuilder.com/tools/charts/router/view
Ich hatte mir damals folgenden Router ausgesucht, den es auch gebraucht recht günstig gibt:
TP-Link TL-WDR4300
Dieser hat 800 MBit/s Hardware WAN-Throughput. Hier gibt es ein ausführliches Review:
https://www.legitreviews.com/tp-link-tl-wdr4300-n750-dual-band-wireless-router-review_1983
Mittlerweile scheint es aber wohl einen sogar günstigeren Nachfolger, mit 1 GBit/s WAN-Throughput (Herstellerangabe), zu geben:
TP-LINK Archer C2 AC750
Produktinfos zum Nachfolger: https://www.tp-link.com/lk/products/details/?model=Archer+C2#spec