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Lohnt sich ein RAID0 mit alten Festplatten?

Vor einiger Zeit hatte ich aus meinen zwei alten 250 GByte-Festplatten (Western Digital WD2500KS) ein RAID aufgebaut. Da es mir dabei um einen Geschwindigkeitszuwachs ging, hatte ich ein RAID0 mit den Festplatten realisiert. Seit langem lässt sich auf den meisten Mainboards ein RAID ohne weitere Hardware einrichten. Ob diese qualitativ mit einem eigenständigen RAID-Controller mithalten können ist allerdings fragwürdig.

Leistung:

Leistungstechnisch sah das ganze zumindest von den Werten her ok aus. Die Festplatten bringen einzeln maximal ~50MB/s. Es ließ sich also schon deutlich steigern:

speed-raid

Allerdings hat dies in der Praxis meiner Meinung nach keinen Unterschied gemacht. Zumindest konnte ich keine Verbesserung feststellen.

Da wäre es damals wohl fast lohnenswerter gewesen, meine etwas aktuellere Datenplatte als Systempartition zu nutzen:

speed-1tb-platte

Nachteile:

Ein wesentlicher Nachteil war die Tatsache, dass die Festplatten in Windows nicht mehr direkt sichtbar sind. Diese wurden nur noch als „NVIDIA STRIPE“-Laufwerke angezeigt. Dies betraf ebenfalls die Datenplatte, welche nicht mit zum RAID0 gehörte.

Wenn das RAID nicht mehr funktioniert bzw. das Mainboard kaputt geht, kann man natürlich Pech haben, dass man seine Platten mit dieser RAID-Konfiguration nicht mehr an einem anderen Controller/Mainboard betreiben kann, sondern diese löschen muss. Wenn, wie bei einem RAID0, die Daten aber verteilt über 2 oder mehrere Platten liegen, führt dies unweigerlich zu einem Problem.

Des Weiteren ließen sich, soweit ich mich recht erinnere, auch die S.M.A.R.T-Werte der Festplatten nicht mehr mit den gängigen Freeware-Tools auslesen.

Da es sich nicht um einen vollwertigen RAID-Controller handelt, hat dieser wohl auch etwas mehr CPU-Last produziert.

Fazit:

Gelohnt hat sich das ganze in meinem Fall nicht wirklich, weshalb ich es später wieder aufgelöst habe. Einen wirklichen Performance-Boost bekommt man wahrscheinlich nur mit aktuelleren schnelleren Festplatten hin. Stattdessen kann man sich dann aber doch besser eine SSD holen.

Tobias Langner

Tobias Langner

Ich arbeite seit mehreren Jahren als Software-Release-Manager, zuvor als IT-Administrator, bin ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration und Studium-"Pausierer" an der FernUni Hagen. Achtung: Für die Richtigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen, Skripte, etc. übernehme ich keine Gewähr. Deren Nutzung geschieht ausdrücklich auf eigene Gefahr!

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