Buch-Rezension: Ich arbeite in einem Irrenhaus

Es ist zwar schon eine Zeit lang her, dass ich „Ich arbeite in einem Irrenhaus“ gelesen habe, aber da ich nun gesehen habe, dass es schon seit 2014 einen Nachfolger gibt möchte ich noch eine Rezension zum Vorgänger schreiben.

Wenn es nicht so traurig und wahr wäre, könnte man dieses Buch eher in der Kategorie „Unterhaltung“ einordnen. Das Buch bietet eine Menge Geschichten die einen schmunzeln lassen und einem zeigen, dass es in den meisten Unternehmen gleich zu geht. So kommt es z.B. vor, dass vergessen wurde, dass man einen neuen Mitarbeiter eingestellt hat. Bei dessen Eintreffen ist nichts vorbereitet. Ein Chef hat den kompletten Firmensitz versetzt, damit er nicht im Stau steht, stattdessen aber alle Angestellten die nun eine lange Strecke zurückzulegen haben. Oder das als Sparmaßnahme weniger Firmenpapier gekauft wurde, sodass Mitarbeiter aus der Not heraus normales DinA4-Papier mit zur Arbeit bringen um Vertragsunterlagen für Kunden drucken zu können um das Unternehmen vor dem Ruin zu retten.

Diese Geschichten könnte ich um genug eigene Erfahrungen erweitern, wie z.B. ein App-Entwicklungsteam, das keine Tablets oder Smartphones zum Testen bekommt. Auszubildende die Programmieren lernen sollen, aber so alte Rechner bekommen, dass sie das Projekt an dem sie mitwirken sollen nicht einmal öffnen können. Von jemandem der seine Ausbildung in einem großen Konzern gemacht hat, hörte ich sogar einmal, dass dort in den Produktionshallen jede zweite Glühbirne herausgedreht wurde um Strom zu sparen, während es auf der anderen Seite die Richtlinie gab bei sämtlichen Einkäufen auf die Nutzung von Skonto zu verzichten, warum auch immer.

Von Märchen wie der kontinuierlichen Fortbildung, die es meistens nicht gibt, über den Unsinn der in großen Konzernen herrscht, wo Mitarbeiter einer bestimmten Abteilung keine neue Glühbirne bekommen weil der Etat dafür aufgebraucht ist, spiegelt das Buch genau das wieder was in den meisten Unternehmen (in Deutschland) Gang und Gebe ist.

Krönender Abschluss ist ein Selbsttest mit Punktezahlen, die einem zeigen sollen ob man den Arbeitgeber verlassen sollte.

Gerade für Leute die den ganzen Tag im Büro verbringen ein sehr unterhaltsames Buch.

Tobias Langner

Tobias Langner

Ich arbeite seit mehreren Jahren als Software-Release-Manager, zuvor als IT-Administrator, bin ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration und Studium-"Pausierer" an der FernUni Hagen. Achtung: Für die Richtigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen, Skripte, etc. übernehme ich keine Gewähr. Deren Nutzung geschieht ausdrücklich auf eigene Gefahr!

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